Die Kraft der Mettameditation
Freundlichkeit und Wohlwollen mit sich und anderen kultivieren.
Wir behandeln uns selbst oft strenger und kritischer als unsere Freunde. Besonders im Stress, bei Belastungen und Misserfolgserlebnissen sind wir sehr selbstkritisch, machen uns Vorwürfe und entwerten uns. Doch gerade im Umgang mit schwierigen Gefühlen und Situationen würde uns Geduld mit uns selbst und Mitgefühl mit uns guttun. In Therapie und Beratung sind Empathie und Mitgefühl wichtig, um uns in andere Menschen einzufühlen und helfen zu können. Gleichzeitig entsteht auch die Gefahr der Mitgefühlsmüdigkeit, des emotionalen Ausbrennens. Einfühlung und Mitgefühl mit sich selbst bilden immer die Basis für das Mitfühlen mit anderen Menschen und schützen vor emotionaler Erschöpfung.
Man sieht nur
mit dem Herzen gut.
(Antoine de Saint-Exupéry)
Begegne Dir anderen wohlwollend und freundlich
Die Mettameditation (Metta = liebende Güte, Freundlichkeit), auch Herzmeditation genannt, hilft dabei, sich und anderen Menschen wohlwollend und freundlich zu begegnen. Zunächst beginnen wir mit uns selbst. Wir kultivieren die inneren Haltungen von Freundlichkeit, Gelassenheit, Freude und Mitgefühl. Dabei finden wir individuelle, passende Zugänge zu Freundlichkeit und Wohlwollen.
Vorstellungsbilder von wohlwollenden Menschen, von kleinen Tieren, schöne Orte in der Natur oder auch wohlwollende Sätze öffnen Türen zu den Mettaqualitäten.
In dieser Abbildung sehen Sie verschiedene Zugänge zu Freundlichkeit.
(Abbildung aus: Ulrike Juchmann; 2020, Achtsamkeitsbasierte Psychotherapie bei Depressionen und Ängsten. MBCT in der Praxis).
Viele
wissenschaftliche Studien
belegen die
Wirksamkeit der
Mettameditation:
- Wir beruhigen unseren Geist und werden gelassener
- Wir können Gefühle besser zulassen
- Positive Gefühle – Dankbarkeit, Freude, Begeisterung und Interesse – werden mehr wahrgenommen und gestärkt
- Herausfordernde Gefühle von Angst, Traurigkeit und Ärger werden zugelassen und verlieren ihre destruktive Kraft
- Wir können emotionalem und sozialem Stress besser begegnen
- Wir lernen, uns in uns selbst und in andere besser einzufühlen
- Wir unterstützen uns und andere freundlicher und tatkräftiger
Die Mettameditation stärkt Menschen in helfenden Berufen. Sie unterstützt dabei, die eigene Selbstfürsorge zu achten. Das ermöglicht, sich aus einer bewussten Haltung heraus, dann den Bedürfnissen anderer Menschen zuwenden zu können.
In meinem Buch „Selbstfürsorge in helfenden Berufen. Wie Achtsamkeit im Arbeitsalltag gelingt“ beschreibe ich einen 5wöchigen Meditationskurs. Die Mettameditation spielt dabei eine zentrale Rolle.
Ich biete Mettakurse und – seminare an. Die Herzmeditation kann auch individuell in einem Einzeltraining vermittelt werden. Die Haltung und Methodik der Mettameditation lasse ich auch in meine MBSR und MBCT Angebote mit einfließen.
Menschen, die Mettameditation kennen lernen und üben, erleben diese Praxis als sehr stärkend.
Von 2012 – 2014 habe ich in dem groß angelegten ReSource Projekt des Max Planck Institutes Leipzig als Psychologin und Meditationslehrerin mitgewirkt. Auch die Herzmeditation wurde dabei vermittelt. Es zeigte sich, dass die Mettameditation besonders bei sozialem Stress sehr wirksam ist. Viele Probanden und Probandinnen haben die Mettameditation als wirksame Methode erlebt, sich und anderen freundlicher zu begegnen. Die Vielzahl der eindrucksvollen Studienergebnisse zeigen: Meditation wirkt! Wir stärken das, was wir tun!